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DAVC 4-Ländertreffen

Sonntag, 28. Mai 2017

 

Hochsommerfeeling im Mai! Am letzten Mai-Wochenende präsentiert sich das Wetter von seiner sonnigen und heißen Seite. Das Hoch WALRITA bringt das erste Hitze-Wochenende des Jahres. 

Das war die Wettervorhersage für Sonntag, den 28. Mai und somit dem Veranstaltungstermin für unser 4-Ländertreffen.

 

In diesem Jahr wurde das Treffen, welches jährlich im Wechsel zwischen Deutschland, Liechtenstein, Österreich und Schweiz vorbereitet wird,  von der Landesgruppe Allgäu ausgerichtet. Seinen Ursprung hatte diese länderübergreifende Veranstaltung 1996. Nach einem Aufruf des DAVC-LG Allgäu unter dem damaligen Präsidenten Erwin Gabler an den VMVC (Vorarlberger Veteranen Club) in Österreich sowie dem SMVC (Schweizer Motor Veteranen Club), trafen sich Gleichgesinnte zum ersten Mal zu einer gemeinsamen Ausfahrt. Der Liechtensteiner Oldtimerclub kam erst später zu diesem 3er-Gespann dazu. Von nun an hieß es dann „4-Ländertreffen“.

Schon früh begannen die Organisatoren, Klaus Jansen und Harald Stein, sich Gedanken über Termin und die Streckenführung zu machen. Da in den vergangenen Jahren immer wieder das Ziel im nahen Umfeld des Bodensees gelegen hatte, sollte dieses Jahr das Ober- und Unterallgäu Begegnungssort dieses Treffens sein.

 

Als Startpunkt wurde das schöne und historische Ottobeuren gewählt, welcher vor allem durch das Benediktinerkloster bekannt ist. Ottobeuren liegt etwa 10 km südöstlich von Memmingen und gehört zum Bereich Oberschwaben. Der Sage nach wurde Ottobeuren um 550 gegründet. Die Klostergründung geht auf das Jahr 764 zurück und hat als einziges der großen oberschwäbischen Barockklöster bis heute eine nicht unterbrochene klösterliche Tradition. 

 

 

 

 

 

Zum vereinbarten Zeitfenster, zwischen 9:30 und 10:00 Uhr, wurden die Teilnehmer auf den extra reservierten Parkplätzen bei strahlend blauem Himmel empfangen. Alsbald bot sich auf dem Marktplatz vor der beeindruckenden Kulisse des barocken Klosters ein großartiges Bild „Automobilen Kulturgutes“. Binnen kurzem bewunderten Einheimische und Urlauber eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugmarken und Typen. Insgesamt 45 Fahrzeuge waren gekommen und präsentierten eine mobile Zeitgeschichte von über 70 Jahren. 

Aufgrund dem herrlichen Wetter nutzten viele der Teilnehmer die Gelegenheit, anstelle dem reservierten Saal im Brauerei Hotel Hirsch, das Frühstück im Biergarten einzunehmen. Zwischenzeitlich wurden die Wegbeschreibungen verteilt, so dass gestärkt zur kurzen Tourbesprechung aufgerufen werden konnte. Da unser Präsident Joachim Tornow bei diesem Treffen leider verhindert war, hießen die Organisatoren Klaus Jansen und Harald Stein die Teilnehmen und Gäste aus den 4 Ländern herzlich Willkommen. Nach Hinweisen zum Streckenverlauf, Zwischenstopp sowie einigen historischen Anmerkungen zu Ottobeuren, starteten wir kurz nach 11:00 Uhr zu unserer Ausfahrt.

 

Nun rollten die automobilen Raritäten aus Ottobeuren hinaus über Ollarzried und Richtung Zadels, um dann nach ca. 30 minütiger Fahrt an unserem Zwischenstopp in Markt Rettenbach anzukommen zur Besichtigung des privaten Automuseums von Familie Kern.

 

Robert Kern, vom gleichnamigen Autohaus, begrüßte zusammen mit seiner Gattin und Sohn in der Museumshalle die zahlreichen Teilnehmer. Voller Leidenschaft erzählte er, wie er anfänglich im Jugendalter bei seiner  aktiven und erfolgreichen Rallyezeit, in den 70er Jahren die Liebe zu Autos, Alpine und Oldtimern entdeckte und bis heute erhalten hat. „Mein Beruf ist mein Hobby – mein Hobby ist mein Beruf“, sagt er und ergänzt, dass die ganze Familie mit Freude im Betrieb tätig ist. Daraus entstanden sind auch viele Exponate, die es hier auf 600 Quadratmetern und 2 Ebenen zu bestaunen gibt. Interessierte können hier einen Blick auf ganz besondere Modelle werfen, das älteste sogar aus dem Jahr 1927. Seine Spezialität ist die Restaurierung alter Autos, vor allem der Renault Alpine. Kunden aus weiter Ferne kommen nach Markt Rettenbach, um sich hier ihr Schmuckstück restaurieren zu lassen. Man spürt die Begeisterung der Familie Kern und die Geschichten, Erfahrungen und  Fachkenntnis wären buchfüllend.

Nach ausführlicher Besichtigung, Gesprächen und Erfahrungsaustausch setzen wir nach ca. 45 minütigem Aufenthalt die Fahrt fort Richtung Mindelheim. 

Über Obergünzburg, Eschers, Opfenbach, Schrattenbach, Bad Grönenbach, um nur einige Wegpunkte zu nennen, ließen wir gemütlich die wunderschöne Landschaft vorüberziehen. Auf kleinen Seitenstraßen mit immer wieder wechselnder Aussicht und Perspektiven geht es bergauf und bergab. 

Im nächsten Moment gibt es wieder einen atemberaubenden Blick auf schneebedeckte Kuppen. Nur ganz selten mussten Hauptverkehrsstraßen überquert werden, so dass der gesamte Konvoi nahezu lückenlos zusammen bleiben konnte. Teilweise fahren wir durch dichte Waldstücke, was bei den inzwischen über 30 Grad gekletterten Außentemperatur eine willkommene minimale Abkühlung bescherte. Für manche der mitfahrenden „4-rädrigen Schätzchen“ ging es teilweise fast bis an die Belastungsgrenze. Die Verlässlichkeit aller Fahrzeuge belohnte die Fahrer damit, dass es hitzebedingt dennoch zu keinen Ausfällen führte. Schweißtreibend war diese Tour allemal auch für Fahrer und Beifahrer, egal ob Cabrio oder Limousine. Gemächlich genießen wir die Umgebung, um dann nach insgesamt 82 km am Zielort, dem Bauernhofmuseum Illerbeuren, wohlbehalten, aber doch etwas verschwitzt,  anzukommen. 

 

Ursprünglich war vorgesehen, zuerst an der organisierten Museumsführung teilzunehmen. Aufgrund der doch sehr sommerlichen Temperaturen hat die Mehrheit der Teilnehmer es vorgezogen, im Biergarten oder im reservierten Saal des Museumgasthaus Gromerhof eine willkommene Abkühlung bei kühlen Getränken zu suchen. Eine Gruppe hat sich dennoch bei einer Führung durch das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren die ländliche Kulturgeschichte zwischen Allgäu und Ries zeigen und erklären lassen. Mehr als 30 Gebäude aus vier Jahrhunderten lassen hier Vergangenes lebendig werden.

 

Bei Kaffee und Kuchen sowie schwäbischen Köstlichkeiten konnten sich alle in geselliger Runde austauschen und fachsimpeln. Viele kennen sich schon seit Jahren von vorausgegangenen Treffen und einigen „Neuen“ bot sich somit die Gelegenheit, mit Gleichgesinnten aus Liechtenstein, Österreich und der Schweiz ins Gespräch zu kommen. 

Im Nachhinein betrachtet war für die etwas geringere Teilnehmerzahl teilweise sicherlich ausschlaggebend, dass der Startpunkt für manchen aufgrund Fahrzeug- und Lebensalter doch etwas entlegen war. Dennoch wurde viel Lob und Anerkennung ausgesprochen und die Freude auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr zum Ausdruck gebracht.

Um speziell der älteren Generation dieses 4 Ländertreffens künftig Rechnung zu tragen und eine höhere Beteiligung zu ermöglichen, hat die LG Allgäu in einem separaten Schreiben an die Freunde des Vorarlberger Motor-Veteranen- Clubs, des Motor-Veteranen-Clubs  Liechtenstein und des Schweizer Motor-Veteranen-Clubs ( Ostschweiz ) den Vorschlag unterbreitet, künftig generell einen fixen Termin festzulegen und die Ausfahrten prinzipiell im Bereich des Bodensees zu gestalten. Somit wäre die teilweise etwas schwierige Terminfindung geregelt und die Freude an diesem nahezu einmaligen 4-Ländertreffens bei entsprechender Beteiligung bleibt ungebrochen.

 

Text:        Harald Stein

Bilder:   Harald Stein